Buddha Figuren

Wie eine Buddha-Figur meinen Garten vollständig verwandelte

„Im Garten findet die Hochzeit von Seele und Natur statt.“, sagt der Dichter Robert Bly. Mein Buddha im Garten sollte symbolische Dekoration sein. Doch sie bewirkte neues Wachstum – im Garten und beim Gärtner.


Buddha, Bäume und Bewusstsein:

Der Legende nach wurde Buddha unter einem Baum geboren. Zum wahren Buddha, dem „Erwachten“, soll er durch Meditation unter einem Feigenbaum geworden sein. Deswegen empfand ich eine kleine Buddha-Statue als ausdrucksstarkes Dekorationselement für den Garten, ein Symbol für neues Leben und bewussten Umgang damit. Eine Metapher für das Säen, Erblühen und Gedeihen im Garten. Zufällig fand die Statue einen Platz, den ich von meinem Frühstückstisch aus im Blickfeld hatte. Schnell wurde der morgendliche Blick aus dem Fenster Richtung Buddha-Plastik zum Ruhepol, bevor der hektische Alltag startete.

Störungen im Ruhepol oder ein würdiger Ort für Buddha:

Hin und wieder lagen Gartengeräte herum, die Bepflanzung im Beet passte nicht zu den Sträuchern daneben, es war nichts verwuchert, aber vieles nur „bescheiden schön“ hergerichtet.

Kleinigkeiten, die mir erst auffielen, als der Blick zur sitzenden Buddha-Figur zu einem wohltuenden Ritual des Innehaltens wurde.
Ich fing an, diese Störungen zu beseitigen, Buddha sollte einen würdigen Ort bekommen.

Mit Buddha im Baumarkt:

Bislang kaufte ich Pflanzen für den Garten nach aktueller Mode oder wählte Sonderangebote. Besuche ich jetzt die Gartenabteilung eines Baumarktes, sehe ich vor meinem inneren Auge stets den Buddha zu Hause.

Ich frage mich: Was passt dorthin, was ergibt ein sich ruhendes Gesamtbild? Welche Pflanzen, welche Farben geben mir Ruhe, Kraft und Gelassenheit?

Der neue Garten:

Es ist keineswegs ein „durchgestylter“ Garten geworden, aber er hat „Persönlichkeit“ bekommen. Durch den Buddha im Garten kam der Gärtner selbst ins „Meditieren“. Daraus erwächst automatisch ein neuer Garten, ein wirklich eigener Garten. Man klebt nicht Fotos in ein Album, weil sie nett anzusehen und schön sind, sondern weil man einen persönlichen Bezug dazu hat. Statt nett anzusehenden Blumen hege und pflege ich in meinem Garten lieber Blumen, Sträucher und Nutzpflanzen, die etwas von mir persönlich wiederspiegeln. Das muss der Dichter Bly gemeint haben mit der „Hochzeit zwischen Seele und Natur“, die im Garten stattfindet.

Anstatt von „Gartentrends“, Nachbarn oder Bequemlichkeit ist mein Garten jetzt von meinem inneren Bewusstsein geprägt. Diese Bewusstheit erlaubt, dass Bereiche im Garten noch unfertig sind. Jede Pflanze braucht ihre Zeit bis zur Blüte und auch manche Gestaltungsidee darf langsam heranreifen.

Wer seinen Garten mit einer Buddha-Figur bereichert und diese auf sich wirken lässt, wird Veränderungen an sich feststellen: neue Blickwinkel, andere Prioritäten. In meinem Garten wurde das sichtbar und spürbar. Neben Fotos meines früheren „Allerweltgartens“ stecke ich die aktuellen Gartenansichten ins Album und bin erstaunt, welche Wandlung sich durch eine einfache Buddha-Statue vollzogen hat.

Bildnachweis:

Богдан Тарасов – stock.adobe.com

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